Statement von

Christopher H.

Wohnort: Deutz
Alter: 38

„Die autofreie Deutzer Freiheit kommt uns als Familie, aber auch als Anwohner:innen sehr zugute. Wir sind mittlerweile gerne in der Fußgängerzone, halten uns dort auch öfters länger auf. Wir stellen fest, dass wir früher die Deutzer Freiheit eher gemieden haben und nur für das nötigste dorthin gegangen sind. Jetzt nutzen wir die Fußgängerzone neben unserem alltäglichen Bedarf auch als Begegnungsort für Verabredungen oder laufen Nachbarn, Freunden oder anderen netten Menschen übern Weg und verweilen dort für das ein oder andere Gespräch. Auch wenn man plant, „nur kurz mal was bei XYZ einkaufen zu gehen“, quatschen wir uns fest – und wenn Zeit ist, essen wir dort auch noch schnell ein Eis. Das hat nicht nur mit den Stadtmöbeln zu tun, aber die helfen sicherlich der Aufenthaltsqualität. Unsere alltäglichen Besorgungen und Erledigungen machen mittlerweile Spaß und verursachen keinen Stress mehr.

Die von Autos befahrbaren Abschnitte meiden wir mittlerweile zum Großteil. Zu einengend die Bordsteine, zu gefährlich die Situation mit den Autos für die Kinder. Die Kritik an schnellem Radverkehr kann ich nur sehr bedingt teilen. Es gibt immer Ausreißer, aber bei dem Radverkehr, den ich in den letzten Wochen und Monaten mitbekommen habe, haben die allermeisten gemerkt, dass „Fahrräder frei“ in einer Fußgängerzone bedeutet: „Schrittgeschwindigkeit“.

Ich freue mich sehr, dass wir hierüber die Möglichkeit haben, unsere Meinung zu teilen. Irgendwie habe ich den Eindruck, es gibt eine laute Minderheit, die sich wenig konstruktiv einbringt; positive Stimmen wie unsere bekommen wenig Gehör, dabei gibt es sie in rauen Mengen. Unser gesamtes Umfeld ist für die Fußgängerzone und auch auf den Spielplätzen höre ich nur Positives und den Wunsch, dass sie bleibt.

Was ich mir gerne für die Zukunft wünsche, ist eine digitale Geschwindigkeitsanzeige für die Selbstkontrolle der Radfahrer:innen, denn nicht immer hat man selbst im Blick, wie schnell man ist, wenn man in die Fußgängerzone einfährt. Ich wünsche mir, dass die Beschilderung auf Augenhöhe der Autos gesetzt wird (und dann auch festverankert wird), damit sich niemand mehr rausreden kann. Ich wünsche mir aber vor allem, dass die Fußgängerzone bleibt und die Verkehrsmaßnahmen sogar ausgebaut werden: 20er-Zone im gesamten Viertel, verkehrsberuhigte Bereiche auch auf den befahrbaren Abschnitten der Deutzer Freiheit, Fahrradspuren um Deutz herum, die den Radverkehr in der gesamten Stadt links- wie rechtsrheinisch ohne Unterbrechung verbinden, Fahrradstraßen in den meisten anderen Straßen.

Ich will mir gar nicht vorstellen, wie schrecklich es werden würde, wenn sich wieder Autos durch die Deutzer Freiheit schlängelten. Ich denke, dass ich dann wieder weniger Zeit auf der Deutzer Freiheit verbringen würde. Ich bin aber zuversichtlich, dass die Fußgängerzone bleibt und noch besser wird.“