Statement von

Margeret H.

Wohnort: Deutz, um die Ecke zur Deutzer Freiheit
Alter: 54

Mir hat die autofreie Deutzer Freiheit sehr gut gefallen, nachdem mehr Stadtmöbel aufgestellt wurden und auch mehr Blumenkübel, wurde sie langsam zu einem lebendigen Lebensraum, der zunehmend von den Menschen angenommen wurde. Es war ruhig und entspannt. Ja, es gab einige Radfahrer*innen, die noch lernen müssen, dass sie keinen Vorrang in einer Fußgängerzone haben aber nach meinem Eindruck wurde auch diese Situation langsam besser.

Es ist sehr schade, dass dies jetzt vorbei ist. Ich war neugierig, wie sich alles weiter entwickelt hätte.

Dass Verkehrsrecht über der Lebensqualität von Menschen steht, war mir bisher nicht so klar.

Zitat aus dem Kölner Stadtanzeiger vom 02.08.2023: „In der Begründung des Gerichts heißt es eindeutig: „Die Erhöhung der allgemeinen Lebens- und Aufenthaltsqualität sowie die Belebung der Geschäfte und Gastronomie sind keine straßenverkehrsrechtlich relevanten Schutzgüter.“

Das hat mich schockiert. Die Händler*innen, die dies jetzt selbstgerecht feiern „war ja verboten“ sind sehr kurzsichtig. Es wird das Märchen verbreitet, dass „Fußgängerzonen“ zum Ladensterben führt. Diese Diskussion gab es schon vor 50 Jahren als in den Innenstädten Fußgängerzonen eingerichtet wurden (z.B. Schildergasse/Köln oder Zeil/Frankfurt am Main). Beide erwähnten Straßen sind mit die umsatzstärksten in Deutschland.

Ich hoffe sehr, dass die Politik einen Weg findet, die Deutzer Freiheit umzuwidmen. Ansonsten sehe ich nur den Klageweg bis in die höchste Instanz, damit die Grundrechte der Menschen wieder vor den Rechten von Autos gestellt werden können.