Wohnort: Deutz
Alter: 39
„Ich wünsche mir ganz klar, dass die Autofreiheit auf der Deutzer Freiheit bestehen bleibt. Die Sperrung für den Autoverkehr schafft ein sichereres und angenehmeres Umfeld für Fußgänger und Radfahrer, vor allem für Familien mit Kindern – von denen es in Deutz ja, glücklicherweise muss man sagen, zuhauf gibt. Mit dem Verkehrsversuch gibt es u. a. an den Cafés weitaus mehr Platz zum Einfach-mal-Sitzenbleiben und es sieht mittlerweile dank der Bepflanzungen und der weiteren Sitzgelegenheiten auch andernorts entlang der Freiheit richtig gemütlich aus! Zudem habe ich früher selten so viele Leute in den Außenbereichen der Cafés und Gastronomien sitzen gesehen. Mich beunruhigt aber, dass der autofreie Bereich leider wieder etwas geschrumpft ist. Wessen Idee war das überhaupt, mitten im Verkehrsversuch?
Dennoch: Ich wünschte mir, dass die Verkehrsberuhigung von allen – die meisten halten sich dran – Autofahrern und -fahrerinnen ernster genommen würde. Leider muss ich immer noch mit meinem kleinen Sohn an der Hand viel zu oft heranfahrenden Autos ausweichen. Die hinter dem Steuer winken dann meist ab und gestikulieren i.S.v. „Ich muss das jetzt einfach machen“. So geht es leider nicht, ich hätte da von einigen Mitmenschen mehr Reife erwartet.
Ich lese im Bezug auf die Deutzer Freiheit immer wieder von der „Lebensader“ Deutz‘. Wenn ich an die Zeit vor dem Verkehrsversuch denke, war es dort als Fußgänger ziemlich ungemütlich und ich war froh, wenn ich nach meinen Erledigungen schnell wieder weg konnte. Mit Kind und Kinderwagen war das dann oft noch eine ganz andere Geschichte – da war der Stresspegel dann schon mal schnell oben. Da, wo ich die Lebensader vorher als verstopft und verkalkt empfand, finde ich nun, dass die Befreiung vom Autoverkehr die Verkalkung gelöst hat und die Straße nun besser mit dem versorgt wird, was sie und die Menschen brauchen.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Verkehrsversuch auf der Deutzer Freiheit und hoffe, dass er ein Beispiel für zukünftige Wege und Innovationen zur Förderung einer menschenfreundlicheren und sichereren Stadtgestaltung sein wird.
Danke für den Mut und die hochgekrempelten Ärmel der Leute, die dies bewegt haben und weiterhin tun.“